Mr Blue Sky

Es ist immer wieder erstaunlich, wie kreativ ein Einzelner sein kann, wenn ihm niemand in seine künstlerischen Vorstellungen hineinredet. Steve Jobs war so einer, Elon Musk ist so einer. Ein Musk der symphonischen Rockmusik ist auch Jeff Lynne, der Kopf des Electric Light Orchestra (ELO), das zwar schon 1970 zaghaft begann, doch erst 1974 mit dem dritten Studioalbum Eldorado in die Take-Off-Phase gelangte. Jeff Lynne war da längst der musikalische Chef, komponierte und textete alle Songs. So auch für das Doppelalbum Out Of The Blue (1977), auf dem das bereits auf dem Vorgängeralbum A New World Record (1976) präsentierte, von John Kosh entworfene Raumschiff das bestimmende optische Element ist. Es ist dem Album als Bastelsatz aus Karton beigefügt, was heute den Verkaufswert auf Plattenbörsen steigert, wenn er in seiner Stanzform erhalten ist. Ein kleines Poster gehört ebenfalls zur DLP. Lynne hatte sich bereits während der Hochzeit von ELO einen Namen als Produzent und Arrangeur gemacht, wovon er nach ELOs Abflauen des Erfolgs profitierte, indem er George Harrisons Album Cloud Nine (1987) produzierte, Alben für Tom Petty & The Heartbreakers (Into The Great White Open, 1991) und Tom Pettys Solodebütalbum Full Moon Fever (1989) coproduzierte, auf denen er auch mitspielte, und war Mitglied der Supergroup Traveling Wilburys. Live erreichten ELO meist mindestens Studioqualität, wie sie mit dem Stück Mr Blue Sky einmal mehr zeigen.