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Annalena Baerbock | grüne.de
VEREINTE NATIONEN

Zerfressen von machtpolitischem Ehrgeiz

Die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock zeigt einmal mehr, dass sie für den Vorsitz der UN-Generalversammlung ungeeignet ist
Von THORSTEN RICHTER |
Lesedauer ca. 3-4 Minuten |
20.05.2025

Wer am lautesten kreischt, bekommt allzu oft seinen Willen, weil die Umgebung des Kreischlings genervt nach- oder aufgibt. So ähnlich verhält es sich mit der bis vor kurzem noch als deutsche Außenministerin mit selbsterfundener feministischer Außenpolitik und Grünblick durch die internationale politische Landschaft gestolperte Annalena Baerbock, die sich nun anschickt, für ein den Vorsitz der UN-Generalversammlung einzunehmen. Noch vor ziemlich genau einem Jahr, als noch nicht absehbar war, dass die Ampelkoalition zerbricht, liebäugelte sie mit einer erneuten Kanzlerkandidatur, was ihrem ebenfalls in seinem Ressort irrlichternden Parteikollegen Robert Habeck nicht entging. Bereits 2021 hatte sie als Kanzlerkandidatin der Grünen versagt, wobei ihr Plagiate und unsauberes Arbeiten bei dem unter ihrem Namen erschienenen Buch Jetzt geholfen haben dürften.

Diplomatin Schmid | US-Dept. of State

Als Neuwahlen beschlossene Sache waren, sickerten ihre Ambitionen für den Fraktionsvorsitz der Grünen durch, indem sie erfolglos versucht hatte, Landesverbände hinter sich zu scharen. Das wiederum kam bei Gerda Haßelmann, der Co-Vorsitzenden der Grünen, nicht gut an. Im März dieses Jahres verkündete Baerbock, sich nach den Neuwahlen zurückzuziehen, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben. Eine Entscheidung, die Karrierefrauen mit Mitte vierzig, Kindern und Ehegatten nicht fremd ist. Doch Baerbock ist zu zerfressen von ihrem mit allerlei Unzulänglichkeiten durchzogenen Ehrgeiz, als sich an ihre Entscheidung zu halten. Gerade noch rechtzeitig vor den Wahlen im Februar schaffte es die nur noch geschäftsführende Außenministerin, den ebenfalls nur noch geschäftsführenden Bundeskanzler Scholz davon zu überzeugen, ihr den UN-Posten zu überlassen, für den bereits die erfahrene und den Vereinten Nationen kundige Diplomatin Helga Schmid vorgesehen war.

Dass ein Vordiplom einer deutschen Universität sowie ein 12monatiger Billigmaster einer britischen schon formal gegenüber einer bestens ausgebildeten Diplomatin mit über 35 Jahren Berufserfahrung im Auswärtigen Dienst hinten ansteht, ficht Baerbock nicht an, zumal Schmid ihr unterstand. Wie ungeeignet Annalena Baerbock zudem für den prestigeträchtigen Vorsitz der UN-Generalversammlung ist, zeigt dabei nicht nur ihre Bilanz als Außenministerin, zu der gehört, dass sie zum Nachteil Deutschlands von keiner der drei Großmächte USA, China, Russland und Ländern der arabischen Welt ernstgenommen wurde.

Auch ihre aller Welt demonstrierten Bildungslücken, etwa in Geographie, ihre trotz Masters in England rudimentären Englischkenntnisse und ihre Redekünste, die vor Unbeholfenheit strotzen, manchmal aber auch nur unverständlich sind, disqualifizieren sie für den UN-Job. Nun hat die überambitionierte Ex-Außenministerin in einem Anflug von Infantilismus nach ihrer Vorstellungsrede bei der Generalversammlung einen Videorundgang ihrer vermutlich künftigen Wirkungsstätte auf ihre Social-Media-Kanäle einpflegen lassen und damit einmal mehr unterstrichen, dass sie, wenn überhaupt, eher einem Kinderparlament als einer UN-Generalversammlung vorstehen sollte.

Baerbocks machtpolitischer und geltungsbedürftiger Ehrgeiz, mit dem sie zuletzt auch in ihrer Partei aneckte, lässt es offenbar nicht zu, ihre Unzulänglichkeiten zu erkennen. In der Psychologie nennt man diese Art von Größenwahn eine kognitive Verzerrung, die sich in einer subjektiven Überbewertung eigenen Könnens und eigener Kompetenzen äußert. 

Update (2025-06-02): Annalena Baerbock wurde als einzige Kandidatin heute mit 84,77% von der UN-Generalversammung zu deren Präsidentin gewählt, wie die UN in einer Pressemitteilung verlautbarten. Von den 193 Mitgliedsländern waren 174 anwesend. 167 gaben ihr ihre Stimme, vier Länder, darunter Russland, votierten gegen sie, drei enthielten sich. Die Abstimmung war geheim.

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