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Alice Weidel | Screenshot Yt
MÜNCHEN | Terroranschlag

Alice Weidel hat die Nase voll

AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel äußert sich in einer kurzen, aber prägnanten Stellungnahme zum Terrorakt in München und politischen Versäumnissen
Von BRITTA HEIN |
Lesedauer ca. 3 Minuten |
14.02.2025

Es sei „schon wieder ein schrecklicher Anlass“, beginnt Alice Weidel ihre Stellungnahme auf einer AfD-Pressekonferenz zum gestrigen islamistisch motivierten Terroranschlag in München, der bislang 39 zum Teil Schwerverletzte zu den Opfern zählt. „Eine weitere Terrorattacke eines Islamisten, eines Afghanen auf Menschen in unserem Land.“ Sie wirkt betroffen und angespannt, spricht bedächtig, glaubwürdig und staatstragend, als sie Anteilnahme gegenüber den Angehörigen zeigt. Sie benötigt kein Manuskript, spricht frei, macht kleine Pausen und beschreibt die Versäumnisse der von CSU und Freien Wählern geführten bayrischen Landesregierung. Es klingt nicht nach Wahlkampf.

Es sei „erschütternd und ich kann Ihnen sagen, mit der AfD in der Regierung würde so etwas gar nicht erst passieren“, fährt sie fort und weist auf die Ablehnung durch die CDU/CSU der von ihrer Partei gestellten Anträge hin, die zum Inhalt hatten, „diese Zustände abzustellen.“ Sie zählt sie auf und wendet sich dem nicht anwesenden Markus Söder zu, der „einfach mal erklären“ müsse, „warum er über Jahre hinweg nicht gehandelt hat und warum dieser Mann überhaupt noch in unserem Land“ sei. Das hätte sie alles auch mühelos hinausschreien können, wie man es von manchen grün-roten Bundestagsabgeordneten kennt, doch Weigel behält die Contenance. Es ist der Schmidt-Moment, der Gradlinigkeit und Entschlossenheit ausdrückt wie sie der 2015 verstorbene Altbundeskanzler im September 1977 an den Tag legte, als er trotz der Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und der Entführung der Lufthansamaschine Landshut nach Mogadischu entschieden hatte, sich terroristischen Forderungen nicht zu beugen.

Sie kritisiert Außenministerin Baerbock dafür, dass sie „Afghanen einfliegen lässt“ und weist auf sie als „Personengruppe mit der höchsten Kriminalitätsbelastung“ hin und dass „diese Grünen der Koalitionspartner von CDU/CSU sein sollen.“ Der Merz-Söder-Partei attestiert sie „Wählerbetrug“ und erklärt, dass „diese Zustände unter einer AfD-geführten Regierung sofort abgestellt“ würden. Man werde „sofort die Grenzen schließen, illegale Straftäter in unserem Land sofort ausweisen, denn diese Menschen haben in unserem Land nichts zu suchen.“ Zum Ende ihrer Rede spricht sie aus, was viele im Land schon lange fühlen, wie sich zeigt. Sie habe „die Nase voll von den ganzen Lippenbekenntnissen anderer Politiker (…).“ Diese „sollten sich schämen.“

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