Zu dieser Jahreszeit ist es in Nordchinas Provinz Heilongjiang bitterkalt. In der Viermillionenmetropole Harbin, Heilonjiangs Hauptstadt und zweitgröβter Ballungsraum, herrschen minus 21 °C, dazu bläst Nordwind mit 3 Metern pro Sekunde. Es liegt Schnee. Groβe Raubtiere in freier Wildbahn wie Wolf, Bär oder Tiger müssen sich in Geduld und Ausdauer üben und weite Strecken zurücklegen, um satt zu werden. Nicht so die Tiger in Chinas Northeast Tiger Forest Park bei Harbin, dem weltweit gröβten Aufzuchtsareal für diese Raubkatze. Die sibirischen oder Amur-Tiger, die hier Nordost- oder auch Mandschurai-Tiger genannt werden, bekommen täglich ihre Rationen.
Inzwischen leben in diesem Areal mehr als 750 der bis zu vier Meter langen und sechs Zentner schweren Tiere, meldet die Nachrichtenagentur Xinhua. Allein in diesem Jahr kamen über 110 Neugeborene hinzu. Der Park, 1986 mit einem Ausgangsbestand von acht Tigern eingerichtet, ist damit die erfolgreichste Tiger-Aufzuchtsstation der Welt. 90 Prozent der neugeborenen Tiger überleben die Baby-Phase. Auβerhalb des Parks leben in Heilongjiang Schätzungen zufolge noch zwischen 20 und 30 Tiger.

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