Wer erstmals in die Kulturrampe in Krefeld einkehrt, fühlt sich schnell an die 1970er Jahre erinnert, wenn er sie erlebt hat. Ein karg eingerichteter Raum mit kleiner Bühne, schwarzem Molton als Schalldämpfung an der Bühnenwand und robuster, aber minimalistischer Lichtanlage. Ein paar Stufen hinunter gelangt man in den Kneipenraum, in dem ein fest installierter Tresen, eine schwarze Ledergarnitur und ein paar Tische und Stühle stehen. Das Gesamtambiente strahlt Wohlfühlatmosphäre aus, wenn es dämmrig ist.
Sie passt zu David Munyon, der am 29. März dort erneut gastierte und ein dreistündiges Konzert in dem kleinen Raum gab, unterbrochen von einer 20minütigen Pause. Munyon war leicht erkältet, informierte das überwiegend in die Jahre gekommene Publikum – lediglich eine junge Dame von knapp 20 sorgte für die Senkung des Altersdurchschnitts – und trank Tee mit Honig. Es gelang ihm von Beginn an, die andächtig vor ihm sitzenden Zuhörer in den Bann seiner Musik zu ziehen und sie auf beinahe stille Weise zu begeistern. Der bald 60jährige leise Künstler spielte quer durch seine bisherigen Veröffentlichungen und auf Zuruf neben anderen auch den Song Coney Island von seinem Album Acrylic Teepees. Solcherart Einbeziehung des Publikums ist selten geworden, in vergleichbaren Veranstaltungsorten aber noch immer recht üblich.
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