Von Renate Künast (Grüne) ist bekannt, dass sie abschweift, bis sie eine Frage beantwortet hat. Als Zuhörer hat man sie dann oft schon wieder vergessen. Dass man eine einfache Frage oder einen schlichten Sachverhalt so zerreden und zerlegen kann, wie das die Neurowissenschaftlerin Maren Urner, Professorin für Nachhaltige Transformation an der FH Münster, in der Sendung Markus Lanz mehrfach unternahm, ließ die neben Künast eingeladenen Talk-Gäste Ulf Poschardt (Herausgeber der Welt), und Boris Palmer (Ex-Grüner) sowie den Zuschauer teils ratlos zurück. Urner gelang es kein einziges Mal, eine Frage auch nur annähernd so zu beantworten, dass weder ein durchschnittlich Gebildeter noch die anwesenden Gäste genau herausfinden konnten, was die junge Professorin erzählte. Auch war sie nicht imstande, die ihr rhetorisch überlegenen Palmer und besonders Poschardt ausreden zu lassen. Stattdessen reagierte sie auf jedes ihr nicht genehme Attribut und biss sich an Poschardts gezielt in manchem Satz untergebrachter Beiläufigkeit oder Wertung fest.
Ihr gehe es „um das Ziel“, das eine Person verfolge, wenn diese argumentiere. Bis zum Mittwochabend dachten wohl die meisten Menschen in diesem Land, dass es beim Argumentieren um die Absicht gehe, Gesprächspartnern seine Sichtweise darzulegen oder von der Qualität und Vorteilhaftigkeit eines Produkts zu überzeugen. Das Ziel ist erreicht, wenn Gesprächspartner den vorgebrachten Argumenten folgen und das Produkt kaufen. Aber Urner ging es um dieses schnöde Ziel nur am Rande. Kern ihrer verworrenen Ausschweifungen sind die Ziele, die Menschen verfolgen, wenn sie Äußerungen an der Grenze zur grundgesetzlich garantierten Meinungsfreiheit, die an diesem Abend Thema war, formulieren. Sie ließen sich von Gefühlen ablenken. Aha. Mich würde sie wohl fragen, weshalb ich das Attribut „verworren“ verwende? Vielleicht antwortete ich, weil ihre Ausführungen durch mein neuronales Netz im Zusammenspiel mit dem limbischen System, etwa in der Amygdala, so bewertet werden und sich dies drogenfrei nicht überlisten lasse. Naheliegender ist, dass ich empfehlen würde, einen Gedanken zunächst zu Ende zu denken und ihn dann ohne allzuviele ablenkende Querverweise auszusprechen.
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